Private Ermittler: Wie Arbeiten Detektive?

Ein Detektiv ist in den Köpfen der Menschen häufig noch geprägt als Held eines Kriminalromans, als äußerst intelligenter und smarter Mensch im Trenchcoat auf der Jagd nach Verbrechern. Auch heute wird der Beruf des Detektives in Film und Fernsehen, sowohl im sogenannten „Reality TV“ als auch in Hollywood Filmen, bildlich dargestellt. Doch häufig haben solche Darstellungen nicht sehr viel Realitätsgehalt. Wie sieht die Arbeit eines Detektives also wirklich aus?

Die Aufgaben eines Detektives

Ein Detektiv wird in der Regel von einer Privatperson oder auch von gewerblichen Auftraggebern mit einer Aufgabe betraut. Dabei kann es sich um unterschiedliche Dinge handeln. Häufige Fälle sind Untreue bei Ehepartnern, die Suche nach vermissten Personen oder auch Beweise suchen bei Nachbarschaftsstreitigkeiten. Grob zusammengefasst besteht die Arbeit eines Detektives dann aus mehreren Aufgaben: Recherche, Personenbeobachtung, Beschaffung von Beweismaterial. Aber auch die Kundenbetreuung macht einen Teil der Arbeit aus.

Die Recherche

Das Wort Recherche kommt aus dem französischen und bedeutet „suchen nach“. Gemeint ist damit die wissenschaftliche Beschaffung von Informationen. Im detektivischen steht das Wort Recherche aber erstmal für das Einholen von Informationen. Die Recherche dient der Suche nach Informationen, um Beweise zu erbringen, die vor Gericht dienlich sind. In Fällen einer schwierigen Beweislage werden Detektive als Beweisbeschaffer eingesetzt.
Eine Recherche muss also auch nicht zwangsweise nur am Computer erfolgen, sie kann auch vor Ort oder am Telefon erfolgen. Ein Detektiv in Wien verhält sich jederzeit diskret und professionell. Zur Not wird eine vorher besprochene Legende angelegt, die während der Gespräche abgerufen wird, um keine Aufmerksamkeit auf den Auftraggeber zu lenken.

Die Observation

Umgangssprachlich verwendet man für die Observation auch gerne den Begriff „Beschatten“, dies rührt daher, dass man der zu beschattenden Person unauffällig an den Fersen haftet, wie ein Schatten. Detektive verwenden den Begriff „Observation“ für die Beobachtung einer Person oder auch eines Objektes. Anders als im TV oft dargestellt, ist es einem Detektiv nicht gestattet eine Observation mithilfe eines heimlich angebrachten GPS-Senders durchzuführen. Dies wird sogar als Straftat gehandelt und ist somit nicht praktikabel für eine Observation.
Ein Detektiv benötigt für die Beschattung einer Person ein berechtigtes Interesse. Ohne dieses wird der Auftrag seitens der Detektei abgelehnt.
Mögliche Beispiele für eine Beschattung sind zum Beispiel: Personenüberwachung bei Verdacht auf Ehebetrug, ein Objekt observieren bei vermehrtem Vandalismus, oder Mitarbeiter überwachen lassen bei Verdacht auf Spesenbetrug. All dies ist nur unter handfestem Verdacht möglich.
Für die Observation sollte ein Detektiv Ausdauer und Geduld haben. Oft gestaltet sich dies nicht wie im TV mit spannenden und actiongeladenen Szenen, sondern mit vielen Stunden, in denen nichts passieren kann.
Aktuell besteht die Aufgabe von einigen Detektiven auch darin, dass sie von Arbeitgebern beauftragt werden, die wissen möchten, ob ihre Arbeitnehmer im Homeoffice auch wirklich arbeiten. Die Versuchung für Arbeitnehmer ist verlockend unbemerkt den Arbeitstag um einige Stunden zu verkürzen. Denn wie soll ein Arbeitgeber dies nachweisen? Hier kann ein Detektiv durch Observation feststellen, ob der Arbeitnehmer während der Arbeitszeit das Homeoffice verlässt. So kann ein Arbeitszeitbetrug festgestellt werden.

Büroarbeit

Auch ein Detektiv muss sich um diverse Bürotätigkeiten kümmern. Dabei kann es sich um Auftragsvorbereitungen handeln, um den Kontakt mit Kunden oder auch Rechnungen schreiben etc. Da Detektive auch oft die Polizei in ihrer Arbeit unterstützen, kann es auch vorkommen, dass Anzeigen geschrieben werden müssen. Dies ist zum Beispiel für einen Kaufhausdetektiv eine wichtige Aufgabe.
Zu der oben schon genannten Informationsbeschaffung gehört auch den Auftraggeber zu prüfen. Hat dieser ein berechtigtes Interesse an dem Auftrag, den er dem Detektiv erteilen will? Dies gilt es herauszufinden und danach dann Vertragskonditionen auszuhandeln und eben diesen aufzusetzen.

Fähigkeiten, die ein Detektiv haben sollte

In Deutschland gibt es keine gesetzliche Ausbildung um ein Detektiv werden zu können. Von daher kann eine Detektei ihre Bewerber nur sorgfältig auswählen und dann selbst ausbilden. Fähigkeiten, die für so eine Ausbildung sinnvoll erscheinen sind zum Beispiel: Integrität und Vertrauenswürdigkeit (ein gutes Führungszeugnis sollte Voraussetzung sein), analytische Fähigkeiten und abstraktes Denken, eine gute Beobachtungs- und Auffassungsgabe, Kenntnisse in Rechtsformen, körperliche Fitness, Stressresistenz, Ausdauer und Geduld. Das Spektrum dieser Fähigkeiten ist sehr umfangreich. Bei Detektiven kann es sich oft um Personen handeln, die zuvor bereits bei Polizei, Bundeswehr, Notaren oder Rechtsanwälten gearbeitet haben. Eine vorherige Ausbildung in einem dieser Bereiche kann also für Neueinsteiger von Vorteil sein.
Für Detektive besteht darüber hinaus aber auch die Möglichkeit sich in Seminaren fortzubilden. Dies kostet allerdings Geld und ist dann in der Qualität der Angebote sehr unterschiedlich. Auch in der Dauer können Unterschiede bestehen. Einige Seminare dauern nur über einen kurzen Zeitraum von ein paar Wochen, andere können bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen.

Genauso vielfältig wie die Anforderungen an einen werdenden Detektiv, sind aber auch die Aufgaben, die dann im Berufsalltag auf den Anwärter warten. Ein Leben als Privatdetektiv ist spannend, abwechslungsreich und keinesfalls langweilig.

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