Die Angst vorm Zahnarzt gehört zu den Phobien. Viele Menschen haben ein mulmiges Gefühl, wenn es um den Zahnarzt geht. Bei einer ausgeprägten Krankheit nimmt diese Angst jedoch drastische Züge an.
Angst vorm Zahnarzt
Niemand geht wirklich in die Zahnarztpraxis. Ein gewisser Respekt vor den Schmerzen, dem Bohrer und der Machtlosigkeit auf dem Behandlungsstuhl sind ganz normal. Einige Menschen leiden jedoch unter einer regelrechten Furcht. Sie sagen ihre vereinbarten Zahnarzttermine ab oder gehen erst gar nicht zum Zahnarzt. Ist dies der Fall, hat sich aus der normalen Angst vor einer Zahnbehandlung eine Zahnarztphobie entwickelt, die auch als Dental- oder Oralphobie bezeichnet wird.
Überwindung der Angst vorm Zahnarzt
Wer Angst vor der Zahnbehandlung hat, sollte dies gegenüber seinem Zahnarzt offen ansprechen. So kann dieser bei der Behandlung gesondert darauf eingehen und entsprechend auf die Ängste reagieren.
Ist es nicht einmal möglich, ein Beratungsgespräch mit dem Zahnarzt zu führen, sollte das Problem wenigsten mit dem Hausarzt besprochen werden. Eine Zahnarztphobie hat immer eine Ursache. Des Weiteren gibt es Anlaufstellen, die ausführlich über die Krankheit beraten. Die meisten Zahnärztekammern der Länder haben Kontaktinformationen zu Fachleuten, die speziell für diese Phobie ausgebildet sind und entsprechend helfen können.
Zusammen mit einem Spezialisten kann eine Art Therapieplan erstellt werden. So wird dem Angstpatienten etwa mittels einer Psychotherapie oder Hypnose die Angst vor dem Zahnarzt genommen. Immer mehr Zahnarztpraxen werden selbst auf diesem Gebiet tätig. Sie haben sich auf Angstpatienten spezialisiert. Der Zahnarzt betreut dann über den normalen Behandlungsumfang hinaus. Im Vorfeld der Behandlung wird durch Gespräche und spezielle Betreuung direkt auf die Ängste der betroffenen Patienten eingegangen. Dies erweist sich meistens schon als große Hilfe.
Hilfe bei einer leichten Ausprägung
Eine leicht ausgeprägte Angst kann oft schon mit einfachen Methoden, wie beispielsweise beruhigender Musik während der Behandlung gelindert werden. Ebenso erfolgreich ist hier eine sehr starke lokale Betäubung. Viele Zahnärzte sind so gut ausgebildet, dass sie genau wissen, wie sie mit Angstpatienten umzugehen haben. Ein erklärendes und einfühlsames Gespräch mit dem Zahnarzt kann schon schmerzlindern sein und wahre Wunder bewirken. Viele Ängste erweisen sich im Nachgang als unbegründet.
Bei einer stark ausgeprägten Phobie reicht dies natürlich nicht aus. Hier sollte ein Therapeut oder ein Facharzt eingeschaltet werden. Diese beschäftigen sich speziell und individuell mit dem einzelnen Patienten. Manche Therapeuten setzen zum Beispiel Akupunktur zur Behandlung einer Zahnarztphobie ein.
Zahnbehandlung unter Vollnarkose
Manche Praxen bieten inzwischen die Behandlung unter Vollnarkose an. Zu diesem arbeiten diese mit Anästhesisten (Narkoseärzten) zusammen. Hat ein Patient eine ausgeprägte Zahnphobie und akute Zahnprobleme ist dies manchmal die letzte Möglichkeit einer Zahnbehandlung. Beispielsweise muss bei einem drohenden Übergang einer eitrigen Wurzelentzündung auf den Kiefer schnell gehandelt werden. In akuten Fällen ermöglicht die Vollnarkose zwar eine zahnärztliche Versorgung, aber das eigentliche Problem des Patienten ist damit nicht aus dem Weg geräumt. Des Weiteren ist zu bedenken, dass die Risiken einer Vollnarkose oft nicht im Verhältnis zu dem erforderlichen Eingriff stehen. Ein Angstpatient sollte also die Vollnarkose nur im schlimmsten Fall in Betracht ziehen.